JOB-Befehlsdatei

JOB-Befehlsdateien sind Textdateien mit nativen Loftware-Befehlen. Die Befehle werden der Reihe nach von oben nach unten ausgeführt. Die Abfolge der Befehle beginnt normalerweise mit LABEL (Etikett öffnen). Der LABEL-Befehl wird von SET (um de Variablenwert festzulegen) und daraufhin von PRINT (Etikett drucken) gefolgt.

JOB-Befehlsdateien können anhand der folgenden Aktionen ausgeführt werden:

Definition der JOB-Befehlsdatei

Loftware-Befehle werden in Befehlsdateien verwendet, um den Etikettendruck zu steuern. Desktop Designer führt die Befehle in Befehlsdateien der Reihenfolge nach von oben nach unten aus.

COMMENT

;

Beim Erstellen einer Befehlsdatei empfiehlt es sich, Ihre Befehle zu dokumentieren. Auf diese Weise können Sie leicht erkennen, welchen Zweck ein bestimmtes Skript erfüllt, wenn Sie sich den Code nach einiger Zeit erneut ansehen. Verwenden Sie zu Beginn der Zeile ein Semikolon (;). Alles, was auf ein Semikolon folgt, wird als Kommentar behandelt und nicht verarbeitet.

CLEARVARIABLEVALUES

CLEARVARIABLEVALUES

Dieser Befehl setzt Variablenwerte auf ihre Standardwerte zurück.

CREATEFILE

CREATEFILE <file name> [, <contents>]

Dieser Befehl erstellt eine Textdatei. Sie können ihn verwenden, um einer Drittanwendung zu signalisieren, dass der Druckprozess begonnen hat oder abgeschlossen wurde, je nachdem, an welcher Stelle Sie den Befehl einsetzen. Verwenden Sie für Netzwerkressourcen die UNC-Syntax. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Zugriff auf freigegebene Ressourcen im Netzwerk im Loftware Automation Benutzerhandbuch.

DELETEFILE

DELETEFILE <file name>

Löscht die angegebene Datei. Verwenden Sie für Netzwerkressourcen die UNC-Syntax. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Zugriff auf freigegebene Ressourcen im Netzwerk im Loftware Automation Benutzerhandbuch.

EXPORTLABEL

EXPORTLABEL ExportFileName [, ExportVariant]

Dieser Befehl wird implementiert, um den Befehl „An Drucker exportieren“ zu automatisieren, der im Etikettendesigner zur Verfügung steht. Das Etikett wird direkt an den Drucker exportiert und zwecks Offline-Druck im Speicher abgelegt. Benutzer können das Etikett per Tastenbefehl am Drucker oder durch Senden einer Befehlsdatei an den Drucker aufrufen. Dieselbe Funktionalität ist auch anhand der Aktion Etikett im Drucker speichern verfügbar.

Hinweis

Um das zu exportierende Etikett anzugeben, verwenden Sie zuerst den Befehl LABEL.

  • ExportFileName. Dieser Parameter ist obligatorisch und definiert den Dateinamen von erzeugten Druckerbefehlen.

  • ExportVariant. Einige Drucker unterstützen mehrere Exportvarianten. Beim manuellen Export können Benutzer die gewünschte Exportvariante im Dialogfeld auswählen. Bei Nutzung des EXPORTLABEL-Befehls müssen Sie angeben, welche Exportvariante Sie verwenden möchten. Die Varianten sind im Etikettendesigner verfügbar, nachdem Sie den Speichern/Abrufen-Druckmodus aktiviert haben.

    Die erste Variante in der Liste hat den Wert 0. Die zweite Variante hat den Wert 1 usw.

    Falls Sie keine Variante angeben, wird standardmäßig der Wert 0 verwendet.

Weitere Informationen zum Offlinedruck finden Sie im Thema Ablegen/Abrufen-Druckmodus verwenden.

IGNOREERROR

IGNOREERROR <on> [,<off>]

Gibt an, dass die folgenden Fehler in einer JOB-Datei den Druckprozess nicht beenden:

  • Falscher Variablenname verwendet.

  • Falscher Wert an Variable gesendet.

  • Etikett ist nicht vorhanden / Zugriff nicht möglich.

  • Drucker ist nicht vorhanden / Zugriff nicht möglich.

ETIKETT

LABEL <label name> [,<printer_name>]

Dieser Befehl öffnet ein zu druckendes Etikett. Ist das Etikett bereits geladen, wird es nicht erneut geöffnet. Sie können auch den Pfad angeben. Schließen Sie den Etikettennamen in Anführungszeichen ein, falls er Leerzeichen enthält. Verwenden Sie für Netzwerkressourcen die UNC-Syntax. Weitere Informationen finden Sie im Thema Zugriff auf freigegebene Ressourcen im Netzwerk im Loftware Automation Benutzerhandbuch.

Der optionale Parameter Druckername gibt den Drucker an, für den das Etikett geöffnet wird. Verwenden Sie diese Einstellung, wenn Sie den Drucker umgehen wollen, der in der Etikettenvorlage gespeichert ist. Falls der Treiber für den angegebenen Druckernamen nicht installiert wurde oder nicht verfügbar ist, gibt der Befehl einen Fehler aus.

MESSAGEBOX

MESSAGEBOX <message> [,<caption>]

Speichert eine benutzerdefinierte Meldung im Trigger-Protokoll. Falls die Meldung Leerzeichen oder Kommas enthält, müssen Sie den Text in Anführungszeichen (") einschließen.

PORT

PORT <file name> [, APPEND]

Dieser Befehl übergeht die im Druckertreiber definierte Schnittstelle und leitet den Druck an eine Datei um. Falls der Pfad oder der Dateiname Leerzeichen enthält, schließen Sie den Wert in Anführungszeichen (") ein. Verwenden Sie für Netzwerkressourcen die UNC-Syntax. Weitere Informationen finden Sie im Thema Zugriff auf freigegebene Ressourcen im Netzwerk im Loftware Automation Benutzerhandbuch.

Der Parameter APPEND ist optional. Standardmäßig wird die Datei überschrieben. Verwenden Sie diesen Parameter, um die Daten an den Inhalt der vorhandenen Datei anzuhängen.

Wenn Sie einen PORT-Befehl in der JOB-Datei verwenden, bleibt dieser bis zum nächsten PORT-Befehl oder bis zum Ende der Datei gültig (je nachdem, was vorher auftritt). Wenn Sie den PRINTER-Befehl nach Ausführung des PORT-Befehls verwenden, wird der für den ausgewählten Drucker festgelegte Port übergangen. Wenn Sie den tatsächlichen, für den ausgewählten Drucker definierten Port verwenden möchten, müssen Sie einen weiteren PORT-Befehl mit leerem Wert hinzufügen (PORT = "").

PRINT

PRINT <quantity> [,<skip> [,<identical label copies> [,Anzahl von Etikettensätzen]]]

Dieser Befehl startet den Druckprozess.

  • Menge. Gibt die Anzahl von zu druckenden Etiketten an.

    • <number>. Die angegebene Anzahl von Etiketten wird gedruckt.

    • VARIABLE. Gibt an, dass eine Etikettenvariable als variable Menge definiert ist und die Anzahl zu druckender Etiketten enthalten wird. Der Variablenwert bestimmt, wie viele Etiketten gedruckt werden.

    • UNLIMITED. Falls Sie eine Datenbank verwenden, um Werte für Objekte zu beziehen, werden bei unbegrenztem Druck so viele Etiketten gedruckt, wie Datensätze in der Datenbank vorhanden sind. Falls Sie keine Datenbank verwenden, wird die maximale vom Thermodrucker unterstützte Anzahl von Etiketten gedruckt.

  • Überspringen. Gibt die Anzahl von Etiketten an, die auf der ersten Druckseite übersprungen werden sollen. Dieser Parameter wird beim Etikettendruck auf Papierbögen verwendet. Wenn ein Teil der Seite bereits bedruckt ist, können Sie denselben Bogen erneut verwenden, indem Sie die Startposition des ersten Etiketts verschieben.

  • Identische Etikettenkopien. Gibt vor, wie viele Kopien desselben Etiketts gedruckt werden sollen.

  • Anzahl von Etikettensätzen. Gibt an, wie viele Male der gesamte Druckprozess wiederholt werden soll.

Hinweis

Geben Sie die Mengenwerte als numerische Werte an, nicht als Zeichenfolgen-Werte. Stellen Sie den Wert nicht in Anführungszeichen.

DRUCKER

DRUCKER <printer name>

Dieser Befehl übergeht den in der Etikettenvorlage definierten Drucker. Falls der Druckername Leerzeichen enthält, setzen Sie ihn in Anführungszeichen (").

Verwenden Sie den Druckernamen, wie er in der Statuszeile in der Etikettendesign-Anwendung angezeigt wird. Druckernamen sind normalerweise identisch mit den Druckernamen unter „Drucker und Faxgeräte“ in der Systemsteuerung; dies ist aber nicht immer der Fall. Wenn Sie Netzwerkdrucker verwenden, wird der Name eventuell anhand der Syntax \\server\share angezeigt.

PRINTJOBNAME

PRINTJOBNAME

Dieser Befehl gibt den Namen des Druckauftrags an, der im Windows Spooler angezeigt wird. Falls der Name Leerzeichen enthält, müssen Sie ihn in Anführungszeichen (") setzen.

SESSIONEND

SESSIONEND

Dieser Befehl schließt den Druckdatenstrom. Siehe auch SESSIONSTART.

Hinweis

SESSIONEND muss als einziges Element der Aktion „Benutzerdefinierte Befehle senden“ gesendet werden. Wenn Sie zusätzliche Befehle senden möchten, verwenden Sie separate „Benutzerdefinierte Befehle senden“-Aktionen.

SESSIONPRINT

SESSIONPRINT <quantity> [,<skip>]

Dieser Befehl druckt das aktuell referenzierte Etikett und fügt es dem momentan geöffneten Sitzungs-Druckdatenstrom hinzu. Sie können mehrere SESSIONPRINT-Befehle hintereinander verwenden und die referenzierten Etiketten in einem einzigen Druckdatenstrom vereinen. Der Datenstrom wird erst geschlossen, wenn Sie ihn anhand des SESSIONEND-Befehls schließen. Die Bedeutung der Parameter „Menge“ und „überspringen“ ist dieselbe wie im Loftware Befehl PRINT. Siehe auch SESSIONSTART.

  • Menge. Gibt die Anzahl von zu druckenden Etiketten an.

  • Überspringen. Gibt die Anzahl von Etiketten an, die auf der ersten Druckseite übersprungen werden sollen. Dieser Parameter wird beim Etikettendruck auf Papierbögen verwendet. Wenn ein Teil der Seite bereits bedruckt ist, können Sie denselben Bogen erneut verwenden, indem Sie die Startposition des ersten Etiketts verschieben.

SESSIONSTART

SESSIONSTART

Dieser Befehl leitet den Sitzungsdruck ein.

Die drei Sitzungsdruck-bezogenen Befehle (SESSIONSTART, SESSIONPRINT, SESSIONEND) werden gemeinsam verwendet. Wenn Sie den Befehl PRINT verwenden, werden Daten für einzelne Etiketten in separaten Druckaufträgen an den Drucker gesendet. Wenn Sie Etikettendaten für mehrere Etiketten in den Druckdatenstrom integrieren möchten, sollten Sie die Befehle für Sitzungsdruck verwenden. Beginnen Sie mit dem SESSIONSTART-Befehl, gefolgt von einer beliebigen Anzahl von SESSIONPRINT-Befehlen, und verwenden Sie am Ende den SESSIONEND-Befehl.

Nutzen Sie diese Befehle, um den Etikettendruckprozess zu optimieren. Das Drucken von Etiketten über einen einzelnen Druckauftrag geht viel schneller als das Drucken von Etiketten aus mehreren Druckaufträgen.

Sie müssen einige Regeln beachten, damit der Sitzungsdruck nicht fehlschlägt.

  • Sie können das Etikett innerhalb einer Sitzung nicht ändern.

  • Sie können den Drucker innerhalb einer Sitzung nicht ändern.

  • Sie müssen innerhalb einer Sitzung Werte für alle Variablen auf dem Etikett festlegen, selbst wenn einige der Variablen leere Werte haben.

SET

SET <name>=<value> [,<step> [,<number or repetitions>]]

Dieser Befehl weist der Name-Variablen einen Wert zu. Die Variable muss auf dem Etikett definiert sein; andernfalls wird ein Fehler ausgegeben. Befindet sich die Variable nicht auf dem Etikett, wird ein Fehler ausgegeben. Schritt und Anzahl der Wiederholungen sind Parameter für Zähler-Variablen. Diese Parameter geben den Erhöhungsschritt für den Zähler sowie die Anzahl von Etiketten vor Änderung des Zählerwerts an.

Falls der Wert Leerzeichen oder Kommas enthält, müssen Sie den Text in Anführungszeichen (") setzen. Siehe auch TEXTQUALIFIER.

Falls Sie einen mehrzeiligen Wert zuweisen möchten, verwenden Sie \r\n, um einen Zeilenumbruch zu kodieren. \r wird durch CR (Schlittenrücklauf) und \n durch LF (Zeilenvorschub) ersetzt.

Seien Sie vorsichtig beim Festlegen von Variablen, welche Daten für Bilder auf dem Etikett angeben, da Backslash-Zeichen durch andere Zeichen ersetzt werden könnten.

Beispiel 143. Beispiel

Wenn Sie einer Variablen beispielsweise den Wert "c:\My Pictures\raw.jpg" zuweisen, wird "\r" durch das CR-Zeichen ersetzt.

SETPRINTPARAM

SETPRINTPARAM <paramname> = <value>

Mit diesem Befehl können Sie vor dem Drucken eine Feinabstimmung der Druckereinstellungen vornehmen. Die unterstützten Parameter für die Druckereinstellungen (paramname) sind:

  • PAPERBIN. Gibt das Fach an, das die Etikettenmedien enthält. Falls der Drucker mit mehr als einem Papier-/Etikettenfach ausgestattet ist, können Sie festlegen, welches für den Druck verwendet werden soll. Der Name des Fachs sollte vom Druckertreiber bezogen werden.

  • PRINTSPEED. Gibt die Druckgeschwindigkeit an. Die gültigen Werte variieren von Drucker zu Drucker. Im Druckerhandbuch finden Sie den exakten Wertebereich.

  • PRINTDARKNESS. Legt die Drucktemperatur/den Druckkontrast fest. Die gültigen Werte variieren von Drucker zu Drucker. Im Druckerhandbuch finden Sie den exakten Wertebereich.

  • PRINTOFFSETX. Legt den linken Versatz für alle Druckobjekte fest. Der Wert für diesen Parameter muss numerisch sein, positiv oder negativ, und die Anzahl von Punkten vorgeben.

  • PRINTOFFSETY. Legt den oberen Versatz für alle Druckobjekte fest. Der Wert für diesen Parameter muss numerisch sein, positiv oder negativ, und die Anzahl von Punkten vorgeben.

  • Druckeinstellungen.Gibt die benutzerdefinierten Druckereinstellungen an, die auf den Druckauftrag angewandt werden sollen. Der Parameter erfordert die gesamte DEVMODE-Struktur für den Zieldrucker; sie muss in Form einer Base64-codierten Zeichenfolge angegeben werden. Die DEVMODE enthält alle Parameter auf dem Druckertreiber (Geschwindigkeit, Temperatur, Versätze und andere). Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Informationen zu Druckereinstellungen und DEVMODE“ im Loftware Automation Benutzerhandbuch.

    Hinweis

    Die Base64-codierte Zeichenfolge muss in Anführungszeichen (") stehen.

TEXTQUALIFIER

TEXTQUALIFIER <character>

Ein Textbegrenzer ist ein Zeichen, das einen Datenwert einschließt, welcher einer Variablen zugewiesen ist. Falls der Datenwert Leerzeichen enthält, muss er in den Textbegrenzer eingeschlossen werden. Der Standard-Textbegrenzer ist das Anführungszeichen ("). Da das Anführungszeichen auch als Maßeinheit für Zoll verwendet wird, ist es in manchen Fällen schwierig, Daten mit Zollangaben in JOB-Dateien zu integrieren. Sie können zwei Anführungszeichen verwenden, um ein Anführungszeichen zu codieren, oder den Befehl TEXTQUALIFIER verwenden.

Beispiel 144. Beispiel

TEXTQUALIFIER % SET Variable = %EPAK 12"X10 7/32"%

Beispiel für eine JOB-Befehlsdatei

Diese JOB-DATEI öffnet das Etikett label2.nlbl, legt Variablenwerte fest und druckt ein einzelnes Etikett aus. Da kein PRINTER-Befehl verwendet wird, um den Druck umzuleiten, wird das Etikett auf dem im Etikett angegebenen Drucker gedruckt.

LABEL "label2.nlbl"
SET code="12345"
SET article="FUSILLI"
SET ean="383860026501"
SET weight="1,0 kg"
PRINT 1